Vor knapp 10 Jahren grĂŒndeten wir das O€CO KMU-Netzwerk, seit 2015 bin ich PrĂ€sident des Vereins. Der Verein versteht sich als Think Tank fĂŒr alle, die Wert auf eine nachhaltige Umwelt-, Energie- und Wirtschaftspolitik legen: KMU, VerbĂ€nde, Verwaltungen, Institutionen, Politik und Öffentlichkeit. Der Verein verfolgt den Zweck, eine ökologische und liberale Wirtschaftspolitik ĂŒber ein breites, kontrolliert wachsendes Netzwerk zu fördern.

Gleich lang bin ich fĂŒr den Verein mebea (mensch I beruf I arbeit) in Pratteln tĂ€tig, der sich fĂŒr die Arbeitsintegration von Menschen einsetzt – vor allem im kaufmĂ€nnischen Bereich. Seit 2018 bin ich PrĂ€sident von mebea und betreue nebenbei als Kommunikationsberater einzelne Mandate im Bereich Politik und Wirtschaft.

Das Thema Kommunikation beschĂ€ftigt mich seit meinen 23. Lebensjahr; inzwischen sind 45 Jahre vergangen. In grossen und kleineren Kommunikationsagenturen und im Speziellen in der eigenen Agentur sowie in der Politik wird immer wieder bestĂ€tigt, dass man aus einem Kartoffelsack und einer Million Franken keinen Bundesrat machen kann. Dass das geht soll in den frĂŒhen 70er-Jahren ein bekannter ZĂŒrcher PR-Berater im Beisein von Freunden gesagt haben – vermutlich nach einigen Flaschen Rotwein in der Kronenhalle. Fakt ist, dass Kommunikation noch nie auf diese Art funktioniert hat.

Senioren stehen fĂŒr Erfahrung und SeriositĂ€t
Bis heute berate ich Firmen, Exponenten aus der Politik, VerbÀnde und Non-Profit-Organisationen bei der Entwicklung von Strategien und deren Umsetzung.

Ich habe noch nie erlebt, dass sich Produkte und Menschen ohne Profil verkaufen lassen. Ein Profil besteht aus Ecken und Kanten. Ein gutes Profil entsteht durch harte Arbeit und Prozesse, die oft lange dauern und anstrengend sein können.

Es gibt sicherlich immer wieder FĂ€lle, wo Leute mit ausgeprĂ€gtem Profil ins Rutschen kommen. Wer in die Politik einsteigt, muss wissen, dass er sich aufs glatte Parkett begibt. Viele profilierte Persönlichkeiten haben diese Erfahrung gemacht. Selbst das beste Profil schĂŒtzt vor StĂŒrzen nicht.

Was kann man dagegen tun? Man bleibt sich, seinen Zielen, seinen Werten und FĂ€higkeiten einfach treu. Man steht auf beiden FĂŒssen und hĂ€lt Bodenkontakt.

Auch mit 68 Jahren ist mein Tatendrang noch immer sehr gross. Ich berate – mit UnterstĂŒtzung meiner Lebens- und Senior-Partnerin – Firmen, Exponenten aus der Politik, VerbĂ€nde und Non-Profit-Organisationen bei der Entwicklung von Strategien und deren Umsetzung. Weiterhin engagiere ich mich als PrĂ€sident des O€CO KMU-Netzwerkes und als PrĂ€sident von mebea. Allerdings geniesse ich auch schon ein bisschen das (Teilzeit-)Rentnerdasein, indem ich öfters mal verreise oder einen faulen Tag einlege.

Stefan Kaister
Kaister Kommunikation
(Kaister & Partner)
RĂŒtimeyerstrasse 3
CH-4051 Basel
Tel. +41 61 681 66 66
Mobil +41 79 226 79 89
[email protected]

Es war ein schöner Mittwochmorgen, die Sonne wĂ€rmte fĂŒr dieses Jahreszeit ungewöhnlich warm und die Stimmung im Fotostudio von Stefan Schmidlin in Basel war fröhlich. Weisser Anstrich an den BetonwĂ€nden, jede Menge Technik und Beleuchtung und viele Holzbretter. Verschieden lang, unterschiedlich breit und teilweise grosszĂŒgig. Diese Bretter benötigt der Fotograf, um die Fotomodels auf die gleiche Augenhöhe zu bringen, ein wichtiges Detail des heutigen Shootings. 

Der Marketing Berater von KUCK UCK – Agentur fĂŒr Kommunikation und der Fotograf standen entspannt mit einem Kaffee in der Hand am massiven braunen Werktisch, mampften je einen frischen Gipfeli aus der BĂ€ckerei um die Ecke, tauschten Ideen und Überlegungen aus. Aufgetischt wurden nebst Croissants, kleinere Kuchen, Basler LĂ€ckerli, FrĂŒchte und Mineralwasser. Ein entspannter Tagesanfang.

Die Arbeit fĂŒr dieses seniors@work Projekt begann wesentlich frĂŒher, mit viel Überlegung und KreativitĂ€t. Die Plattform fĂŒr pensionierte Talente ĂŒber 60 Jahre benötigte einen neuen Webauftritt und in diesem Zusammenhang neue Fotos, welche zeigen, wie Generationen in der Arbeitswelt zusammengebracht werden. 

Senioren stehen fĂŒr Vertrauen und SeriositĂ€t

Wie könnte man den Generationsaustausch zwischen Senioren und aktiven ArbeitskrĂ€ften in Szene setzen? Welche Symbolik könnte das “ErgĂ€nzen und nicht Ersetzen” am besten vermitteln? Nach grĂŒndlichen Überlegungen und einigen verworfenen Konzepten hatte der Marketingberater einen Gedanken: wie wĂ€re es mit einem schlichten Handschlag? Ein Handschlag verbindet, zeigt Vertrauen und StĂ€rke. Der Handschlag demonstriert die Wechselbeziehung der Generationen auf Augenhöhe, innert einer Sekunde und sehr plakativ

Schon war die Idee geboren: reichen wir uns die Hand. Die Arbeitswelt wĂŒrde den Senioren vertrauensvoll die Arbeit ĂŒberlassen, um sich zeitlich zu entlasten, um von der Erfahrung und deren Wissen zu profitieren. Mehr noch, um den Senioren zu zeigen, dass wir sie gerne in Anspruch nehmen. Der Handschlag wĂŒrde eine kraftvolle Dynamik abgeben. Damit, so die Überlegung, liesse sich die Vorteilhaftigkeit fĂŒr die Gesellschaft im Bild genauer ausdrĂŒcken.

Wie sollen diese Fotos geschossen werden? Draussen, am Arbeitsplatz, zu Hause? Nein, am besten vor einem neutralen weissen Hintergrund. Wenn es dem Fotografen gelingt eine Begegnung zweier Generationen emotional aufzuladen, dann erlaubt die strenge, harte Bildform den PortrĂ€tierten, die Symbolik selbstbewusst rĂŒber zu bringen. Wir brauchten eine AtmosphĂ€re und ein Ausdruck, die mehr als nur den konkreten Augenblick einfangen wĂŒrden.

Diese Bilder sollen an die Menschen rankommen: an Unternehmer als Arbeitgeber und an Senioren als Arbeitnehmer. Da lag es fĂŒr uns auf der Hand, sehr einfache Portraitfotografie zu erstellen: die Menschen zeigen, wie sie sind. Es gab kein Make-up, die Menschen sollen sich vorstellen, wie sie im wahren Leben unterwegs sind. Ausserdem gab es bei diesen Close-Ups keine komplexe Anweisung, ausser: reicht euch die Hand. Es gab ein Lichtsetup, eine Kameraperspektive und ein ganz einfaches Portrait. Geradeaus, ehrlich, und so spektakulĂ€r unspektakulĂ€r. Allerdings; diese Leichtigkeit zu zeigen, kann anstrengend sein. 

Seniorin und Senior als Fotomodel

Kathrin, seit kurzem erst Seniorin, parkte ihr Velo direkt neben den Eingang. Sie trat mit einer gelassenen Ausstrahlung ein und ihre PrĂ€senz nahm kurzfristig den Raum ein. Das Team begrĂŒsste das Einsteiger–Model mit freundlichem HĂ€ndeschĂŒtteln und nach einem Schluck Kaffee konnten die ersten Aufnahmen in Alltagsklamotten anfangen. Der Fotograf stimmte das Setting mit dem Marketingberater letztmalig ab, die Beleuchtung wurde eingeschaltet. Das LĂ€cheln sitzt. Die Kamera blitzt. Kathrins Augen leuchten. Alexis, GrĂŒnder der Plattform seniors@work, lachte zurĂŒck, nahm den Handschlag der Seniorin souverĂ€n entgegen und die Kamera klickte. Im zweiten Lauf wurde Kathrin mit dem jungen Unternehmer mehrfach geduldig abgelichtet, im Dritten mit einer jungen Mutter. Das kleine MĂ€dchen, welches ihre Mutter begleitete, konnte sich fĂŒr die Aufnahmen spontan begeistern, und somit wurden diese Bilder fĂŒr das Projekt ebenso ausgewĂ€hlt. 

Unser Team kam schnell voran. Der Senior erreichte uns pĂŒnktlich um 12 Uhr mit dem Velo und begutachtete zunĂ€chst die geschossenen Bilder, bevor er fĂŒr die Aufnahmen mit dem GrĂŒnder vor der Kamera stand. Gekonnt und gelassen lĂ€chelte der Senior fĂŒr die Kamera, vertrauensvoll und seriös. Im zweiten Set reichte er den jungen Unternehmer die Hand und konnte abschliessend mit Mutter und Kind ĂŒberzeugen. Der produktive Tag machte allen Beteiligten sehr viel Spass und wahr ein einfaches Experiment, mit spektakulĂ€rem Ergebnis. 

An den Nachmittag wurde es ein Tick kreativer; die Auswahl der Bilder sollte eine Serie von GenerationsĂŒbergĂ€ngen darstellen und die Emotion der Verbundenheit wiedergeben. Dies dauerte erstaunlich kurz und das Team war sehr zufrieden. Wenn man sich die Fotos ansieht, kann man erkennen, wie die Idee von den Beteiligten verinnerlicht wird. Der Handschlag ist eine Geste der nonverbalen Kommunikation, ein Zeichen von Gleichheit und Respekt. Ein Zeichen der Erreichbarkeit, des Vertrauens und des Austausches. Eine einfache Idee des Handschlags, um Generationen auf Augenhöhe zu verbinden. 

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