Meet our founders!
Ein Gespräch mit Alexis und Annette von seniors@work

seniors@work: Alexis, Du hast 2018 seniors@work gegründet und bist Herz und Seele des Start Ups. Stell Dich doch unseren Lesern einmal vor!

Alexis Weil: Ja, seniors@work ist mir wirklich eine Herzensangelegenheit! Zu meiner Person: Ich bin 31 Jahre, komme aus Basel und habe an der Uni St. Gallen Finance und Accounting im Master studiert, bevor ich seniors@work gegründet habe.

seniors@work: Wie kam es denn dazu?
Alexis Weil: Als mein Vater pensioniert wurde, fühlte er sich noch jung und aktiv und wollte in Teilzeit weiterarbeiten – aber es war fast unmöglich, passende Job-Angebote zu finden. Ich habe dann ein bisschen recherchiert, und je mehr ich mich mit dem Thema «Arbeiten im Alter» beschäftigt habe, desto klarer wurde mir, dass das ein ganz wichtiges Zukunftsthema ist – nicht nur für fitte Jungrentner, die einen ganz neuen Lebensabschnitt vor sich haben, sondern auch für Unternehmen, die immer stärker unter dem Fachkräftemangel leiden. Daraus entstand dann die Idee für seniors@work.

seniors@work: Und wie bist Du dann vorgegangen?

Alexis Weil: Mit Hilfe von einem Programmierer habe ich 2018 die Job-Plattform aufgesetzt, erste Pensionierte als Kandidaten angeworben und Auftraggeber gesucht. Als die Website dann lief, hatte ich das Glück, dass im Mai 2019 gleich drei «Löwen» aus der Schweizer Höhle der Löwen – Roland Brack, Bettina Hein und Tobias Reichmuth – bei mir investiert haben. Danach ging die Arbeit aber erst richtig los, denn als Einzelgründer hat der Tag nie genügend Stunden, um all die Aufgaben zu erledigen! Heute haben wir über 3.000 Kandidaten-Profile auf der Plattform, immer mehr Job-Angebote, und unsere monatlichen Einnahmen wachsen stark. Und um dieses Wachstum zu beschleunigen habe ich in der zweiten Hälfte 2021 angefangen, nach einem CMO und Co-Founder zu suchen… 

seniors@work: Perfekte Überleitung, denn da kommt dann Annette ins Spiel. Kannst Du Dich auch kurz vorstellen?

Annette Ehrhardt: Ja, sehr gerne! Ich bin seit Januar 2022 mit an Bord und liebe bisher jede Minute! Mit 45 Jahren bin ich ein bisschen älter als Alexis und bringe fast 20 Jahre Erfahrung aus der Unternehmensberatung und dem Marketing mit. Ich komme ursprünglich aus Deutschland, lebe aber seit 2009 in der Nähe von Zürich, und auch meine beiden Kinder sind hier geboren. Alexis und ich ergänzen uns mit unseren Erfahrungen und Fähigkeiten sehr gut, und auch menschlich hat es bei uns von Anfang an gepasst – das ist ja sehr wichtig ist, wenn man in einem kleinen Team so eng zusammen arbeitet! 

seniors@work: Wie kam es, dass Du zu einem Start Up gewechselt bist? 

Annette Ehrhardt: Nach so vielen Jahren in der Corporate World war die Zeit bei mir reif für einen Wechsel. Ausserdem habe ich – wie so viele – am Anfang der Pandemie etwas intensiver über meine beruflichen Prioritäten nachgedacht. Da ich mehr bewegen und ein breiteres Betätigungsfeld haben wollte als in meinem gut dotierten Corporate Job, habe ich mich gezielt nach Start Up Rollen umgesehen – und als ich auf Alexis gestossen bin, hat es bei mir sofort Klick gemacht. Denn die gesellschaftliche Bedeutung von seniors@work finde ich wirklich toll! Pensionierten eine berufliche Perspektive zu eröffnen und gleichzeitig auch Unternehmen zu helfen, die händeringend Personal suchen, das ist eine Riesenmotivation für mich. 

seniors@work: Was macht Euch bei der Arbeit im Start Up denn am meisten Spass? 

Alexis Weil: Die Freiheit und die Agilität sind wichtige Faktoren. Einfach selbst entscheiden, schnell Sachen testen und direkt umsetzen – das ist genau mein Ding. Und wenn ich sehe, wie vielen Pensionierten wir schon eine berufliche Perspektive anbieten konnten, macht mich das stolz! 

Annette Ehrhardt: Dem kann ich nur zustimmen! Was Alexis bisher auf die Beine gestellt hat ist mega beeindruckend. Und für mich ist der «Lean Start Up» Ansatz sehr erfrischend. Ärmel hochkrempeln und einfach mal machen, das ist unsere Devise. 

seniors@work: Und was sind Eure grössten Herausforderungen? 

Alexis Weil: Gesellschaftlich sind die Themen «Alter» und «Senioren» immer noch eher negativ belegt, da müssen wir noch einige Aufklärungsarbeit leisten. Bis die Mehrzahl der Unternehmen gezielt pensionierte Fachkräfte in Teilzeit einstellen wird, braucht es sicher noch Geduld und einen langen Atem. 

Annette Ehrhardt: Und hier intern müssen wir das Wachstum, das wir uns vorgenommen haben, auch managen – das Team vergrössern, unsere Plattform verbessern, expandieren,… das alles sind keine kleinen Aufgaben! 

seniors@work: Stichwort Wachstum und Expansion: Wo seht Ihr seniors@work denn in fünf Jahren? 

Alexis Weil: Oh, langweilig wird es uns bestimmt nicht werden! Zunächst fokussieren wir uns ganz darauf, Marktführer für Jobs für pensionierte Fachkräfte in der Deutschschweiz zu werden – bei über 1,5 Millionen Pensionierten und gleichzeitig 500.000 fehlenden Fachkräften in den nächsten Jahren ist das Potenzial enorm! 

Annette Ehrhardt: Aber das ist noch nicht alles. Mittelfristig wollen wir auch nach Deutschland und Österreich expandieren und unsere Mitglieder-Community auch auf Bereiche wie Freundschaften, Dating, Sport, Reisen und Lernen weiter ausdehnen. 

Kandidat des Monats (03/2022): Iris Lentjes, HR Expertin

seniors@work: Iris, als Personalleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung in einer ganzen Reihe von namhaften Firmen wie Livit (Uto Albis), MSC, Bombardier und Weka Business Media blickst Du auf eine eindrucksvolle Karriere zurück. Und schon weit vor Deiner Pensionierung hast Du zusätzlich selbständig als Leadership Coach und HR-Beraterin gearbeitet. Heute, mit 69 Jahren, bist Du aktiver denn je. Was ist Dein Geheimnis?

Iris Lentjes: Ich arbeite wahnsinnig gerne mit Menschen, lerne Neues, und freue mich, Veränderungen mitzugestalten. Dafür gibt es kein „Verfallsdatum“. Es ist ein tolles Gefühl, wenn meine Mandaten mit meiner Hilfe ihre Ziele erreichen und ich merke, dass ich gebraucht werde. Gerade im Coaching von Führungskräften ist es von Vorteil, wenn man umfangreiche Lebenserfahrung mitbringt.

seniors@work: Was sind denn die grossen Unterschiede zwischen Anstellung und Selbständigkeit?

Iris Lentjes: In der Selbständigkeit kann ich meine Zeit relativ frei einteilen, das ist ein grosses Plus. Und ich fühle mich mehr wertgeschätzt, als es als Angestellte der Fall war. Dieses direkte, positive Feedback meiner Kunden ist eine wichtige Triebfeder. Ansonsten bin und bleibe ich Dienstleisterin.

seniors@work: Das klingt so, als ob bei Dir der „Dienst“ am Menschen wirklich eine Passion ist?

Iris Lentjes: Das kann man wohl sagen! Bis heute hatte nur meine erste Ausbildung wenig mit Menschen zu tun. Ich bin nämlich gelernte Eisenbetonzeichnerin und habe bereits im ersten Lehrjahr gespürt, dass das nicht zu mir passt. Denn der Kontakt mit Menschen ist mir unglaublich wichtig. Nach dem Abschluss meiner Lehre habe ich mich daher sofort beruflich verändert und auf den Personalbereich konzentriert. Nach verschiedene Weiterbildungen und vielen Persönlichkeitsschulungen war ich dann in mehreren Dienstleistungsunternehmen als Personalleiterin erfolgreich tätig. Und seit 20 Jahren bin ich nun selbstständig als Sparringpartnerin für Führungspersonen und als Personalleiterin in einer KMU (auf Mandatsebene) tätig – immer nah dran am Menschen!

seniors@work: Wie viel arbeitest Du im Moment, und wie lange planst Du, noch beruflich aktiv zu bleiben?

Iris Lentjes: Ich arbeite derzeit ca. 30 Stunden pro Woche und geniesse sowohl die Arbeit als auch die Freizeit. Denn ich muss nicht, ich möchte arbeiten! Ich werde so lange weitermachen, wie ich gesund und lernfähig bin – und natürlich so lange, wie mich die Kunden wollen!

seniors@work: Du warst ja schon selbständig unterwegs, lange bevor es seniors@work gab. Was hat Dich dazu bewogen, Dich bei uns anzumelden?

Iris Lentjes: Die Plattform ist ein tolles Angebot, und Alexis, der Gründer, ist sehr engagiert. Ich finde es sehr wichtig, das es für Leute nach der Pensionierung die Möglichkeit gibt, spannende berufliche Aufgaben zu übernehmen.

seniors@work: Heute ist ja Weltfrauentag. Hast Du basierend auf Deinen beruflichen Erfahrungen einen Rat, den Du jüngeren Frauen mit auf den Weg geben würdest?

Iris Lentjes: Für mich geht es in erster Linie immer um die Menschen, nicht so sehr um Geschlechterrollen. Ganz zentral ist für mich das Miteinander – kein Gegeneinander! Allen jüngeren Frauen kann ich empfehlen: Wenn Du Führen willst, muss es aus dem Herzen kommen. Liebe die Menschen und verbiege dich nicht. Und nimm Dich genauso wichtig, wie die anderen.

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