Auftraggeber des Monats (04/2022): Christian Witwicki, courierfactory

seniors@work: Herr Witwicki, Sie sind CEO und – gemeinsam mit Ihrer Frau – Gründer von courierfactory GmbH, einem Spezialist für Terminsendungen im Pharmabereich. Sie sind eine „Manufaktur“ mit 38 Mitarbeitern in der Schweiz und Deutschland, bei der es auf Schnelligkeit, Präzision, und einem ganz individuellen Eingehen auf jeden Kunden ankommt. Sie haben schon drei pensionierte Fachkräfte über seniors@work eingestellt, und aktuell haben Sie bei uns wieder zwei Inserate geschaltet. Wie kam es dazu?

Christian Witwicki: Ich bin selbst über 60 und es ärgert mich jedes Mal, wenn ich sehe, wie viele Firmen mit erfahrenen Mitarbeitern über 50 umgehen. Da wird so viel Potenzial, Erfahrung und auch Loyalität einfach „weggeworfen“. Das geht doch nicht! Meine Idealvorstellung ist viel mehr, Leute von 20 bis 60 in der Firma zu haben, so dass alle von unterschiedlichen Perspektiven und Lebenserfahrungen profitieren können, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau. So wie das früher in einer Grossfamilie war – das passt auch gut zu unserem Familienunternehmen.

seniors@work: Das Thema Fachkräftemangel war bei Ihnen also weniger ein Grund, um pensionierte Bewerber einzustellen?

Christian Witwicki: Gute Mitarbeiter zu finden ist eine Herkulesaufgabe. Gerade bei einem so spezialisierten Unternehmen wie dem unserem, das 365 Tage im Jahr tätig ist, ist es nicht einfach. Es gibt auch keine Ausbildung für genau unsere Anforderungen. Wir suchen daher offene, quirlige Machertypen, die bereit sind, sich auf neue Aufgaben und Teams einzustellen. Bisher haben wir glücklicherweise durch Mund-zu-Mund-Propaganda gute Leute gefunden, aber in Zukunft wird der Fachkräftemangel durch die Pensionierung der Babyboomer-Generation uns natürlich auch deutlich stärker treffen.

seniors@work: Wie sind Sie denn auf seniors@work gekommen?

Christian Witwicki: Ich glaube, ich habe irgendwo in den Medien etwas über die Plattform gesehen, so genau kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern. Aber da ich bereits 2020 die ersten Kandidaten von seniors@work eingestellt habe, gehört die Plattform bei mir schon zum Standard-Repertoire, wenn ich Mitarbeiter suche.

seniors@work: Das freut uns natürlich sehr! Was für Stellen haben Sie denn bisher mit pensionierten Kandidaten besetzt?

Christian Witwicki: Das ist ganz unterschiedlich, aber es geht natürlich schon um Stellen, die keine hohe körperliche Belastung mit sich bringen, sondern eher Aufgaben im Auftragseingang und in der Disposition. Aktuell suchen wir beispielsweise jemanden, der einen Bereichsleiter unterstützt und dort ein ganz neues Themenfeld aufbaut – wir brauchen also wirklich junggebliebene, aktive Personen, die offen für neue Herausforderungen sind.

seniors@work: Und vergeben Sie immer Teilzeitstellen an die pensionierten Kandidaten?

Christian Witwicki: Ja, das passt einfach am besten zu den Anforderungen der Pensionäre – und bisher haben wir immer ein Pensum gefunden, das für alle gepasst hat. In der Regel liegt es bei 50-80 Prozent. Wobei auch die jungen Leute ja heutzutage gerne 80 Prozent Stellen möchten.

seniors@work: Nicht viele Unternehmen haben schon so viel Erfahrung mit der Beschäftigung von pensionierten Fachkräften. Worauf muss man da achten?

Christian Witwicki: Als Unternehmen sollte man offen sein für die Lebenserfahrung der älteren Kandidaten. Die gelegentlich geäusserten Bedenken, dass die Älteren nicht ins Team passen, kann ich so nicht nachvollziehen, denn bei mir steht ja der generationenübergreifende Ansatz weit vorne. Natürlich muss es im Team stimmen, aber ich lasse ohnehin alle aussichtsreichen Bewerber einmal Probe arbeiten – egal wie alt! – und dann entscheiden wir im Team, ob es passt oder nicht. Auch beim Thema Digitalisierung kann man die ältere Generation nicht über einen Kamm scheren. Die 64-Jährigen von heute haben das ja vor ihrer Pensionierung auch alles miterlebt. Und wie gesagt, wer offen und lernbereit ist, kommt damit gut klar. Und was viele vergessen ist das Thema BVG: Diese Beiträge sind vor der Pensionierung ja sehr hoch, fallen nach der Pensionierung aber weg! 

 

Das Zürcher Start Up CARIFY (www.carify.me) ist mittlerweile landesweit bekannt als grösste Plattform für Auto-Abos in der Schweiz. Die Kunden können dabei nach Lust und Laune (oder Wetter und Jahreszeit) ihr Auto wechseln: Ein Cabrio im Sommer, ein SUV im Winter. Der Traum vieler Autofahrer!

Damit die Fahrzeuge auch zum Kunden nach Hause oder an seinen Arbeitsplatz kommen, braucht CARIFY zuverlässige Fahrer, die die Autos vom Händler zum Kunden bringen. In diesem Rahmen arbeitet die Plattform schon seit drei Jahren mit pensionierten Leuten von seniors@work zusammen.  «Wir haben verschiedene Varianten geprüft und sind dabei auf die Plattform seniors@work gestossen. Das Konzept hat uns überzeugt», sagt Sergio Studer, Co-Founder von CARIFY. 

«Der Kontakt zu den Garagisten, zu den Kunden, aber auch zu unserem Team, sowie die Möglichkeit, tolle Autos zu fahren, bietet den Seniorinnen und Senioren eine interessante Aufgabe, und wir schätzen diese Unterstützung und die Zusammenarbeit sehr. Die Seniorinnen und Senioren leisten eine super Arbeit und sind teilweise auch sehr interessiert, uns in weiteren Bereichen des Unternehmens zu unterstützen», meint Sergio Studer.

Cyril, Elisabeth und Marlies, drei Mitt-Sechziger, waren die ersten drei Pensionäre, die CARIFY 2020 bei seniors@work rekrutiert hatte. Aktuell (März 2022) suchen Sergio und sein expandierendes CARIFY Team weitere Fahrer über seniors@work – die Zusammenarbeit geht weiter!

 

 

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